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Königreich Bayern
(1806-1918)

Bild von Schwur des König Max Joseph I. auf die bayerische Verfassung

Bayerische Konstitution 1808

Am 1. Oktober tritt die bayerische Konstitution mit ihren 45 Paragraphen in Kraft. Damit kommt man der befürchteten politischen Einmischung durch Napoleon zuvor. Zum ersten Mal in der Geschichte hat Bayern damit eine verfassungsrechtliche Grundlage, mit einer weitestgehend Stände-unabhängigen Volksvertretung. Das hat bis dahin kein einziger deutscher Staat. Später werden noch zwei Edikte ergänzt: 1809 das bayerische Toleranzedikt, welches die staatliche Neutralität gegenüber christlichen Konfessionen (katholisch/evangelisch) und deren Gleichstellung festlegt. 1813 folgt das bayerische Judenedikt, welches den Weg zur Gleichberechtigung jüdischer Bürger bereiten soll.

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Bild  von der Statue von König Max Joseph I. am Max-Joseph-Platz in München, von der Karte des Königreichs Bayern, von einem Gemälde zum Kg. Bayern und von König Ludwig I.

Bayern entsteht!

Vor 250 Jahren gibt es Bayern in der heutigen Form noch nicht. Das ändert sich während und nach den Feldzügen von Napoleon (1803-1815). Bayern wird 1806 zum Königreich und erlangt nach und die Gebiete, die den Freistaat Bayern heute ausmachen. Verluste inklusive. Lange gibt es Streit zwischen den Regionen und der Regierung in München. König Ludwig I. versucht in dieser Sache zu schlichten und führt später z.B. alle Regionen auf dem Bayern-Wappen zusammen.

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Bild von einem Bauernhof, einer Fabrik und einer Eisenbahn

Zwischen Landwirtschaft und Industrie

BMW, Audi, Siemens - die Liste großer, bayerischer Unternehmen ist lang. Das war aber nicht immer so! Als das Königreich ausgerufen wird, denkt noch keiner an große Fabrikhallen. In Altbayern gibt es nur wenige Manufakturen. Besser sieht es in Schwaben und Franken aus - hier beginnt die Industrialisierung in Bayern. 1817 entstehen dort die ersten Fabriken. 1835 fährt die erste Eisenbahn zwischen Fürth und Nürnberg. Franken entwickelt sich zu einem Hotspot des Fortschritts. Während der Hochindustrialisierung gründen sich Firmen wie MAN, oder BMW. Rudolf Diesel erfindet in Augsburg seinen Motor! Trotz allem bleibt Bayern stark landwirtschaftlich und handwerklich geprägt.

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Bild von König Otto, von Prinzregent Luitpold und von König Ludwig II.

Königreich ohne König

27 Jahre regiert im Königreich Bayern kein König, sondern ein Prinzregent! Ludwig II. wird 1886 vom Parlament entmachtet und für geisteskrank erklärt. Sein Onkel Luitpold übernimmt nach der sogenannten Königskrise die Geschäfte. Kurz darauf stirbt Ludwig und weil auch sein Bruder Otto als "geisteskrank" gilt, bleibt Luitpold Prinzregent. Bis zu seinem Tod 1912 ist er ein König ohne Krone. Die lehnt er nämlich stets ab. Luitpold ist kein großer Politik-Fan. Das Parlament gewinnt in seiner Regierungszeit so an Einfluss. Luitpold beschäftigt sich lieber mit Kunst und Wissenschaft. Vor allem München erlebt dadurch eine kulturelle Blüte! Künstler und Forscher strömen zur Residenzstadt. Und auch die bayerischen Traditionen sind ihm wichtig. Denn der Prinzregent liebt die Seen, die Berge und die Jagd - ein waschechter Bayer eben...

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