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Märchen ohne Happy End

König Ludwig II. © Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek
König Ludwig II. © Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek

Wer an das Königreich Bayern denkt, denkt oft an König Ludwig II.

Seine Regierungszeit war eine ständige Achterbahnfahrt. Nach dem Tod seines Vaters, wird er 1864 mit nur 18 Jahren König von Bayern. Ludwig ist zwar jung, aber attraktiv und kunstbegeistert. So hat der Wittelsbacher viele Sympathisanten. 1866 verliert er aber an der Seite Österreichs einen Krieg gegen Preußen.

Die Folge: Eine Annäherung an den Norddeutschen Bund und nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 ein kompletter Anschluss an das neugegründete Deutsche Kaiserreich. Aber Bayern kann einige Sonderrechte behalten und Ludwig bekommt sogar ein kleines „Taschengeld“ von Bismarck - der sogenannte „Welfenfonds“.

Der König widmet sich fortan mehr seiner Leidenschaft: der Architektur. Er baut die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Schloss Linderhof. Heute wird er dafür gefeiert, damals aber verpönt. Denn seine Bauvorhaben kosten viel Geld, Bismarcks Finanzspritze ist schnell aufgebraucht. Und ein König der Bankrott ist, schadet dem Ansehen des gesamten Königreichs. Ein Arzt erklärt Ludwig deshalb mit 40 Jahren für „seelenkrank“ und amtsunfähig. Kurz stirbt der Monarch unter mysteriösen Umständen im Starnberger See. Seine Liebe zur Kultur, seine Schlösser und sein ungeklärter Tod machen Ludwig II. zum Mythos und dem tragischen bayerischen „Märchenkönig“. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird er in München 1886 beigesetzt.

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Ludwigs Lieblingsschlösser © Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek