Wenn es um Frauen im Mittelalter geht, gibt es einige Filme oder Romane, in der ähnliche Szenen vorkommen. Mit der Lebensrealität adeliger Frauen im Mittelalter hat das aber wenig zu tun. Schon gar nicht mit dem Leben von Elisabeth von Bayern - die war im 14./15. Jahrhundert eine bedeutende Persönlichkeit.
Ihre Geschichte überrascht - denn Elisabeth erfüllt kein Klischee über Frauen im Mittelalter. Von ihrem Mann Friedrich von Zollern ist sie zwar wirklich oft getrennt, weil er viel unterwegs ist. Elisabeth weiß aber verdammt gut, was sie mit ihrer Zeit alleine anfangen soll. Sie ist eine mächtige Frau - vor allem ab1415, als ihr Mann zum Markgraf von Brandenburg ernannt wird.
Weil er viel Reisen muss, wird sie zu seiner Stellvertreterin. Sie trifft auch in politisch schwierigen Situationen Entscheidungen und hat einen Mann an ihrer Seite, der damit einverstanden ist. In einigen Fällen, macht Friedrich sie zu seiner offiziellen Stellvertreterin. Wer so im Einsatz ist, vertrödelt keine Zeit mit aus dem Fenster zu schauen und auf den Herrn Gemahl zu warten. Elisabeth ist aktiver Teil der politischen Elite. Sie nimmt an Reichstagen teil, schmiedet Bündnisse, managt Krisen oder kümmert sich um nötigen Nachschub im Kriegsfall.
In Krisenzeiten vermittelt sie - vermutlich dürfte Elisabeth mit großem, diplomatischem Geschick ausgestattet gewesen sein Als Friedrich 1440 stirbt, verzichtet sie auf Vieles was ihr zusteht und legt ihren Hofstaat mit dem ihres Sohnes auf der Cadolzburg zusammen.
Wenig später, 1442 stirbt auch sie. Auch wenn ihr Grab nicht erhalten ist, hinterlässt Elisabeth ihre Spuren in der Geschichte, als Herrscherin und Stammmutter der Hohenzollern.
Zu Frauen im Mittelalter gibt es 2025/2026 die Sonderausstellungsreihe "WIRKSAM", mit unserem bavarikon-Partner Bayerische Schlösser, Gärten und Seen, die Frauen an Originalschauplätzen in Szene setzt.
Mehr Wissen: