An "Work-Life-Balance“ war für die deutsche Arbeiterschaft im 19. Jahrhundert nicht zu denken. Die Arbeitsbedingungen waren hart und mitunter auch gesundheitsgefährdend. Auch Sonntags ruhten die Maschinen nicht.
In Summe führt all das zu Protesten, Streiks und der Gründung der SPD (damals noch Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands genannt). Reichskanzler Bismarck verabscheut Sozialismus und Sozialisten. Mit seinen Sozialistengesetzen versucht er 1878, die neue Arbeiterbewegung einzudämmen. Erfolg hat er damit aber nicht. Auch Bismarck erkennt, dass es soziale Reformen braucht.
Als Erstes führt er die Krankenversicherung ein. Zwei Drittel zahlt der Arbeitnehmer und ein Drittel der Arbeitgeber. Ab dem dritten Krankheitstag gibt es Krankengeld und wichtige medizinische Behandlungen werden ab da von den neu errichteten Krankenkassen übernommen. Außerdem kommen noch eine Invaliden-Fürsorge, eine Altersversicherung und eine Hinterbliebenen-Fürsorge hinzu.
Es sind die ersten Gesetze dieser Art überhaupt. Sie werden zum Vorbild für spätere Sozialversicherungen.