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NS-Zeit
(1933-1945)

Diktatur

Albert Speer - Architekt des Bösen

Gab es einen „guten Nazi“? Nein, natürlich nicht! Trotzdem hatte Albert Speer lange genau diesen Ruf. Speer war der persönliche Architekt von Adolf Hitler und ein enger Vertrauter. Trotzdem sagte Speer, er habe nichts vom Holocaust gewusst - eine glatte Lüge. Speer plante die Enteignung tausender Juden, nutzte Zwangsarbeiter für seine Bauvorhaben und ließ Konzentrationslager ausbauen. 1942 stieg Speer dann sogar zum Rüstungsminister auf. Er gehörte zum innersten Zirkel der NS-Regierung.Trotzdem leugnete er - leider erfolgreich - nach dem Krieg seine Beteiligung an den NS-Verbrechen.

Während einige Nazifunktionäre hingerichtet werden, bekommt Speer „nur“ 20 Jahre Gefängnisstrafe. Nach seiner Haft schreibt er Bücher, verkauft heimlich NS-Raubkunst und versucht sich bis zu seinem Tod 1981 positiv darzustellen. Doch Gerechtigkeit folgt, wenn auch erst post mortem: Heute gilt er als einer der Haupttäter der NS-Verbrechen.

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Bilder zeigt ein Foto von Adolf Hitler

Machtübernahme 1933

Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Bayern wehrt sich noch gegen die Machtübernahme der Nazis. Am 9. März 1933 fällt auch der Freistaat in die Hände der Nazis. Opfer staatlichen Terrors gibt es bereits am Tag der Machtergreifung. Außerdem sorgt Heinrich Himmler schon im März 1933 für die Errichtung des KZs bei Dachau. Die ursprüngliche Hoheit der Länder schwindet mit jedem Tag. Die Nazis verfolgen das Ziel der "Gleichschaltung":

Erst das Land mit dem Reich, dann die Gesellschaft mit dem Regime. Zensur der Presse und ideologisch geprägte Massenveranstaltungen, wie z.B. die Olympischen Spiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen und Berlin, sind Teil des perfiden Systems der Nationalsozialisten.

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Bild zeigt das Reichsparteitaggelände Zeppelinfeld in Nürnberg

Feiern für die Propaganda

Gemeinsames Feiern als identitätsbildende Maßnahme? Die Nationalsozialisten instrumentalisieren wirklich alles, um ihre perfiden Pläne umzusetzen. Neben den traditionellen Feiertagen schaffen sie weitere Feste, aber nicht, weil die Führung in Partylaune ist. Sie wollen dadurch vor allem ihre Ideologie vermitteln. Anders als Weihnachten oder Ostern, sind die Feiertage deshalb nicht von einem gemütlichen Tag mit der Familie oder Freunden geprägt. Bei der NSDAP dreht sich alles um Propaganda.

Die Inszenierung mit Uniformen, Fahnen und Aufmärsche sollen die Menschen für das Militär begeistern. Neben der Hauptstadt Berlin, sind vor allem München und Nürnberg zentrale Orte für diese Massenveranstaltungen. In München missbrauchen die Nationalsozialisten den Bürgerbräukeller in Haidhausen, in Nürnberg vor allem das Zeppelinfeld. 

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Bild vom Eingang des Bürgerbräu Keller

Der Bürgerbräukeller München

Ein Stammtisch für 1.800 Menschen? Den Platz bietet der Bürgerbräukeller im letzten Jahrhundert, im Münchner Stadtteil Haidhausen. Heute existiert die Gaststätte nicht mehr, unter anderem wegen ihrer düsteren Vergangenheit: Am 8. November 1923 findet dort eine Versammlung mit bayerischen Regierungsvertretern statt. Adolf Hitler und die NSDAP stürmen an dem Tag den Bürgerbräukeller, nehmen die Teilnehmer fest und rufen eine Revolution aus. Am nächsten Tag starten sie von dort aus den sogenannten "Hitler-Putsch". Der Bürgerkeller ist eng mit der Geschichte der Nazis verknüpft.

1933, nach ihrer Machtübernahme, werden dort Gedenkfeiern veranstaltet, die an den Putschversuch erinnern. Der Kunstschreiner Johann Georg Elser sieht das als Chance, den Diktator los zu werden. Er verübt 1939 ein Attentat auf Hitler im Bürgerbräukeller. Wie es der Teufel haben will, misslingt der Anschlag, weil Hitler die Veranstaltung früher als geplant verlässt.

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Zeichnung zeigt NS-Opfer auf einem Todesmarsch

Todesmärsche – ein letzter Akt der Grausamkeit

1945: Obwohl sich die Niederlage der Nazis abzeichnet, führt die SS mit ihren grausamen Schergen noch tausende Menschen in den sicheren Tod. Um eine Befreiung von KZ-Insassen durch die vorrückenden Alliierten zu verhindern, geht der Befehl ein, fast alle Konzertrationslager und Außenposten zu räumen. Die Gewaltmärsche und Transporte gehen als "Todesmärsche" in die menschenverachtende Geschichte des Dritten Reiches ein. Der Zustand der Gefangenen ist ohnehin schon kritisch. Der Abtransport erfolgt ohne große Ausrüstung oder Versorgung. Rund 250.000 Menschen verlieren im Zuge dieser grausamen Aktion ihr Leben. Sie werden entweder ermordet oder erliegen Krankheiten und den Strapazen.

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