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Französische Revolution

Zeichnung von Robespierre, Danton und Ludwig XVI. auf dem Weg zur Guillotine

Phase II (1792-1794)

Eskalation in 3-2-1...

  • Menschenrechte ✓
  • Umzug Nationalversammlung nach Paris ✓ 
  • Aufhebung feudaler Lasten ✓
  • Verfassung der konstitutionellen Monarchie ✓
  • Eid des Königs abgeholt ✓

...dann läuft alles aus dem Ruder. Mit Beginn der Koalitionskriege (1792-1793) radikalisiert sich die Revolution. Dafür gibt es mehrere Gründe: Österreich und Preußen sagen Ludwig ihre Unterstützung zu, für die Franzosen eine Kriegserklärung.

Auf Kriegsbegeisterung folgen Angst und Unruhe. Die sogenannten Jakobiner reißen die Macht an sich. Anführer Maximilien de Robespierre errichtet eine Schreckensherrschaft. Im sogenannten Septembermassaker 1792 werden zahllose Revolutionsgegner hingerichtet, oft ohne irgendein Verfahren. Justizminister Georges Danton kümmert das nur wenig. Auch die Hinrichtung von Ludwig XVI. wird beschlossen. Am 21. Januar 1793 verliert der König seinen Kopf unter der Guillotine. 

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Zeichnung von Ludwig XVI.

Phase I (1789-1791)

Die Französische Revolution beginnt nicht erst 1789, sondern schon Jahre früher. Die absolutistischen Herrscher Frankreichs ignorieren völlig, dass ihr Luxusleben Staat und Bevölkerung ruiniert. Als Ludwig XVI. 1774 den Thron besteigt, ist Frankreich tief in den roten Zahlen. 1775 kommt es mit dem Mehlkrieg zu den ersten Aufständen in und um Paris. Während der Adel seine Perücken verschwenderisch mit Mehl pudert, können sich die Menschen Mehl und Brot nicht mehr leisten. Das Volk hofft auf Reformen, allerdings ist Ludwig nicht der Typ, der so etwas zustande bringt. Kriege kosten Frankreich immer mehr Geld und so muss Ludwig XVI. 1786 versuchen, einen Staatsbankrott abzuwenden. Im Mai 1789 werden die Generalstände einberufen. Die Abgeordneten des Dritten Standes erklären sich am 17. Juni 1789 zur Nationalversammlung. Sie versprechen im sogenannten "Ballhausschwur", Versailles nicht zu verlassen, ehe Frankreich eine Verfassung hat. 

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Zeichnung des Sturms auf die Bastille

Sturm auf die Bastille

Wenn Frankreich am 14. Juli (Nationalfeiertag) die Korken knallen lässt, liegt das an einem historischen Ereignis. 1789 stürmen an dem Tag wütende Bürger die Bastille. Das Gefängnis ist für die Menschen das Symbol der Unterdrückung und des Ancien Régime. Kurz gesagt: Das Volk hat die Schnauze voll von den absolutistischen Herrschern. 

Der Sturm auf die Bastille leitet die Französische Revolution ein. So mancher adelige Kopf wird im Lauf der Revolution von seinem Besitzer getrennt. Und auch so mancher Revolutionär verliert im Verlauf der Revolution seinen Kopf, manchmal wortwörtlich und manchmal im übertragenen Sinn.

Zeichnungen der Philosophen Rousseau, Montesquieu, La Fayette

Mit Recht – und zwar Menschenrecht!

Am 26. August 1789 erklärt die französische Nationalversammlung die Menschen- und Bürgerrechte. Insgesamt 17 Artikel halten die Rechte als unveräußerlich für jeden Franzosen und Bürger Frankreichs fest. Geprägt ist die Erklärung von den Gedanken der französischen Aufklärung. Die Staatstheoretiker Montesquieu und Rousseau kann man sich an der Stelle mal merken. Auch Einflüsse aus den USA (Bill of Rights) sind mit dabei. Die bringt der französische Politiker und General Marquis de La Fayette mit nach Frankreich. Er hatte davor in den USA mit den Kolonisten für deren Unabhängigkeit gekämpft.

Außerdem importiert La Fayette demokratische und liberale Ideen. Er kann den König sogar überzeugen, das Edikt von Versailles zu erlassen, dass nicht-katholischen Konfessionsgruppen zumindest gewisse bürgerliche Rechte gewährt. Unter all diesen Einflüssen entsteht mit der Menschenrechtserklärung ein Dokument, das seit 2003 sogar zum Weltdokumentenerbe gehört.

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Zeichnung einer Guillotine umringt von Totenköpfen

"Die Revolution frisst ihre Kinder"

Der Ausspruch stammt aus Georg Büchners Drama 'Dantons Tod'. Denn: Eines haben die Revolutionäre, egal welcher Strömung, wohl nicht auf dem Schirm: nämlich, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Karma is a bitch. Eben noch Teil der Nationalversammlung, dann auch schon bäuchlings unter der Guillotine. Das Kopf-ab-Gerät ist übrigens keine exklusive Erfindung der Franzosen, schon gar nicht die des Arztes Guillotine, nach dem sie benannt ist. Ähnliche Instrumente gab es schon lange vorher, aber während der Französischen Revolution wurde das Mordwerkzeug perfektioniert. Kein Wunder, schließlich kam es in erschreckend hoher Schlagzahl zum Einsatz. Der blutrünstige Robespierre und seine Jakobiner landen schließlich selbst unter der Guillotine.

Zeichnung von Graf Nikolaus von Luckner

Luckner und die Marseillaise

1722 kommt im oberpfälzischen Cham ein Junge zur Welt: Johann Nikolaus Luckner. Er besucht das Jesuitengymnasium in Passau und tritt später in die Armee ein. Im Österreichischen Erbfolgekrieg beginnt sein Aufstieg beim Militär. Er ist so erfolgreich, dass viele Nationen ihn haben wollen. Die Franzosen machen das Rennen. Den Adelstand hat der Bürgerjunge auch erworben. Nach der Revolution arbeitet er im Dienst der franzöischen Nationalversammlung.

1791 wird er Marschall von Frankreich, und Rouget de Lisle komponiert ihm zu Ehren die Marseillaise – also die heutige Nationalhymne. All das bewahrt Luckner aber nicht vor einem unrühmlichen Ende.

Seine Geschichte im Podcast

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Zeichnung vom jungen Napoleon Bonaparte

Phase III (1795-1799)

Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von Korsika ein Kaiser her. Nach dem ‚roten Terror‘ der Jakobiner folgt ein ‚weißer‘. Kurz: Jakobiner werden gejagt und – ab unter die Guillotine. Irgendwann kehrt aber wieder Ruhe ein und die Presse erhält das Recht auf freie Meinungsäußerung. Schon legen die Zeitungen los und geben Robespierre die Alleinschuld an der Schreckensherrschaft. Die Glaubensfreiheit kehrt nach Frankreich zurück. Der Nationalkonvent versucht, eine gewisse Stabilität herzustellen. Doch es kommt zur Inflation, gefolgt von Lebensmittelknappheit und Hungersnot. Das Bildungsbürgertum schlägt Kapital aus der Krise und steigt zu Neureichen auf. 

Genug Potenzial für den Prairialaufstand im Mai 1795 in Paris. Der endet mit dem Eingreifen von regierungstreuen Soldaten. Wieder rollen Köpfe, doch auch im Nationalkonvent kommt etwas ins Rollen: Nach Volksabstimmung und Einsatz eines Direktoriums tritt eine neue Verfassung in Kraft, die Direktoriumsverfassung. Das Besitzbürgertum übernimmt die Macht – aber nicht lange. 1799 stürzt Napoleon Bonaparte das Direktorium mit einem Staatsstreich und übernimmt selbst die Macht.

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